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: GESCHICHTE
1. Irland - Ein geschichtlicher Überblick
Irland, eine Insel
am äußersten westlichen Rand Europas, wurde erst relativ spät in
der europäischen Geschichte, etwa um 6000 v. Chr., von Menschen besiedelt.
Keltische Anfänge
In der Zeit zwischen 600 und 150 v.
Chr. eroberten keltische Stämme vom westeuropäischen Festland, die
sogenannten Gälen, die Insel und unterwarfen die Einwohner. Irland
wurde unter den Kelten in Kleinkönigreiche, die Tuatha, aufgeteilt,
von denen vermutlich 150 existierten. Diese Königreiche waren zwar
voneinander unabhängig, jedoch durch eine gemeinsame Sprache, Gälisch
(siehe auch: Keltische Sprachen), verbunden. Ebenso über die Grenzen
hinweg wirkten die Angehörigen der Brehons, Gelehrte in traditionellem
Recht, die dazu beitrugen, inselübergreifend ein wenn auch archaisches,
so doch erstaunlich einheitliches Sozialsystem zu erhalten. Ein
Grund für die Besonderheit des irischen Sozialsystems war die Tatsache,
dass die Römer, die weiten Teilen Europas mit ihren Armeen, Strassen,
Städten und ihrer Verwaltung ein mehr oder weniger einheitliches
Gesicht verliehen hatten, nie den Versuch machten, Irland zu erobern.
Irland im Mittelalter
Eine weitere Folge der irischen Isolation vom romanisierten
Rest Europas war die Entwicklung einer distinktiv keltischen Art des Christentums
auf der Insel. Der Heilige Patrick missionierte Irland im 5. Jahrhundert nach
dem Modell des auf dem Kontinent üblichen lateinischen Christentums, doch das
nach dem Vorbild römischer Administration geformte System territorialer Erzdiözesen,
denen Bischöfe vorstanden, fasste in Irland nicht wirklich Fuss. Während
die autonomen Tuatha die Einheit der säkularen irischen Gesellschaft blieben,
wurden die autonomen Klöster die Basiseinheit der keltischen Form des Christentums.
Die Klöster waren im 6. und 7. Jahrhundert wahre Oasen der Gelehrsamkeit und brachten
Missionare wie den Heiligen Columban hervor, die von Irland aus den europäischen
Kontinent missionierten. Das Mittelalter, für weite Teile des Kontinents ein "dunkles" ,
war für Irland ein "goldenes Zeitalter". Religiöse Kunst, zu deren Schöpfungen
zum Beispiel der Kelch von Ardagh und das Book
of Kells, sowie andere illuminierte Handschriften gehören, blühte ebenso,
wie die weltliche, ja "heidnische" Kunst, die unter anderem so imposante
Werke wie die Brosche von Tara und die Aufzeichnung des irischen Epos Tain Bo
Cuailgne - des "Viehraubs von Cooley" hervorbrachte.
2.
Die Invasion der Wikinger
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