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: GESCHICHTE
: IRLAND IN DER NEUZEIT
4. Irland in der Neuzeit
Den entschiedendsten
Widerstand gegen die Rückeroberung Irlands leisteten die gälischen
Clanführer (chieftains) von Ulster, dem nordöstlichen Viertel der
Insel. Sie wurden gegen Ende der Regierungszeit Elisabeths I von
Hugh O’Neill, dem zweiten Earl of Tyrone angeführt. In Folge der
Unterdrückung dieser Revolten in den Jahren 1595 bis 1603, verwüsteten
englische Truppen die Landschaft von Ulster. Nachdem die Clanführer
aufgegeben hatten, wurde ihnen jedoch vom englischen König Jakob
I das Recht zugestanden, auf dem Land ihrer Vorfahren als englische
Edelleute zu leben, nicht aber als Kleinkönige innerhalb des alten
gälischen Systems.
Unzufrieden mit diesem neuen Zustand,
schifften sich die Clanführer 1607 in Richtung Kontinent ein, mit dem ursprünglichen
Ziel, von dort aus erneuten Widerstand zu organisieren.
Diese sogenannte Flucht der Grafen (Flight of the Earls) gab der englischen Krone
die Gelegenheit, die herrscherlos zurückgelassenen Ländereien zu konfiszieren
und die verstreute Ansiedlung protestantischer Siedler in Zentral-und West-Ulster
finanziell zu unterstützen (die sogenannte Plantation of Ulster). Diese Aktion
führte indirekt zu der nicht subventionierten, aber wesentlich größeren Migration
protestantischer Schotten in die, an der irischen Ostküste gelegenen Grafschaften,
Antrim und Down. Diese Besiedlungen erklären die Tatsache, dass heute viele Protestanten
in allen sozialen Schichten, viele davon Presbyterianer mit schottischen Vorfahren,
in Ulster leben. Anderswo in Irland gehören Protestanten meistens einer kleinen
besitzenden Elite an, deren Vorfahren in vielen Fällen von weiteren Landenteignungen
eine Generation nach der Ulster Plantation profitierten.
Dieser erneuten Konfiskation
war 1641 eine Erhebung älischer Iren gegen die britischen Siedler
vorausgegangen. Der Aufstand entfesselte den Englischen Bürgerkrieg,
der das Bestreben König Charles I, einen absolutistischen Staat
zu errichten (der in Irland durch seinen Stellvertreter Thomas Wentworth,
den ersten Earl of Strafford repräsentiert wurde), zunichte machte.
Nach dem Sieg der Puritaner über Charles I, setzte ihr Anführer
Oliver Cromwell seinen Feldzug in der raschen Eroberung Irlands
fort (1649-1650), wobei er die an der Kriegsexpedition beteiligten
Soldaten und Investoren häuptsächlich mit Land belohnte, das von
den anglo-irischen Katholiken Mittelirlands enteignet wurde. Diese
hatten ursprünglich nur widerwillig an der Rebellion teilgenommen,
hauptsächlich, weil sie durch das Erstarken des Puritanismus ihre
Religion bedroht sahen.
5.
Die protestantische Vorherrschaft
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