WATERFORD
Die Stadt Waterford ist der Hauptort der Region. Mit ihrer über tausendjährigen
Geschichte ist Waterford heute ein lebendiger und farbenfroher Ort. Im 8. Jahrhundert
ließen sich hier die Wikinger nieder. Den Ort am Flussufer, der damals den gälischen
Namen Port Lairge trug, benannten sie in Vardafjord um - daher der heutige englische
Name Waterford. Im Jahre 1170 wurde eine Armee aus Iren und Wikingern von den
nächsten Eroberern, den Normannen, besiegt. Als Folge der Niederlage wurden
70 bedeutende Verteidiger der Stadt vom Rand des Bagibun Head zu Tode gestürzt.
Später im Jahr wurde der Ort von Strongbow belagert.
Im Jahre 1210 ließ der englische König Johann die von den Wikingern angelegte
Stadtmauer erweitern und schuf damit die am stärksten befestigte Stadt Irlands
zu dieser Zeit. Im Jahre 1400 widerstand Waterford dem Ansturm von gleich zwei
Buhlen um den englischen Thron. Aus dieser Zeit stammt das lateinische Motto
der Stadt: Urbs intacta manet Waterfordia ("Waterford bleibt unzerstört"). 1449
versuchte sich auch Cromwells Armee erfolglos an der Eroberung der Stadt. Allerdings
ergab man sich nur ein Jahr später der cromwellschen Übermacht, woraufhin das
nach Siegen Cromwells übliche Abschlachten der Besiegten unterblieb. Dennoch
wurde die Stadtbevölkerung dezimiert, in dem die Katholiken entweder in den
Westen Irlands vertrieben oder als Sklaven in die Karibik verschifft wurden.
Heute ist Waterford auch wirtschaftlich erfolgreich. Der berühmte Glashersteller
Waterford Crystal ist einer der Hauptarbeitgeber im Ort.
Was gibt es zu sehen?
Der Reginalds Tower steht seit über 1000 Jahren am Waterford Quay und beschützt
die Stadt vor Eindringlingen. Der Tower ist das älteste, städtische Gebäude
im Lande. Ein Heritage Museum mit zwei faszinierenden Sammlungen befindet sich
gleich neben dem Tower. Im Erdgeschoss sind Funde aus der Wikingerzeit und dem
Mittelalter ausgestellt, während sich im oberen Teil des Gebäudes eine Sammlung
von verzierten Charta und Insignien der Stadt befindet. Das Heritage Museum
ist täglich geöffnet.
Die Christchurch Kathedrale, auf ehemaligen Grundmauern eines Gebäudes der
Wikingerzeit erbaut, wurde im 18. Jahrhundert von John Roberts konstruiert.
Eine Ausstellung 'Let the Pillars Speak Exhibition' (Lasst die Säulen sprechen)
befindet sich in der Kathedrale. Die Ausstellung setzt sich mit der Geschichte
der Stadt Waterford von der normanischen Invasion bis zur Gegenwart auseinander,
welche in einer 45-minütigen Licht- und Tonpräsentation veranschaulicht
wird. Montag bis Freitag geöffnet.
Der Marquis von Waterford ist der Eigentümer des Curraghmore House, welches
schon seit 1170 im Besitz seiner Familie ist. Das Haus begeistert mit seinen
kunstvollen Stuckarbeiten und seinen sehr gepflegten Gartenanlagen. Das Curraghmore
House ist montags bis freitags geöffnet, um Voranmeldung wird jedoch gebeten.
Die City Hall wurde 1783 ursprünglich als Versammlungshalle der Kaufleute Waterfords
von John Roberts erbaut. Seit 1813 dient das Gebäude jedoch als Stadthalle und
Rathaus. Das Gebäude verfügt über einen besonders kunstvoll verzierten, früheren
Waterford Kristall Kronleuchter. Täglich geöffnet.
Die ländliche Umgebung von Waterford City ist malerisch, eine angenehme Mischung
aus Atlantikküste, Bergen und Flusstälern. Dungarvan bietet herrliche Aussichten
auf das Meer und die Berge, wenn man von Cork in Richtung Waterford City fährt.
"The Vee" ist eine spektakuläre Landroute über die Knockmealdown Mountains,
die West-Waterford mit Süd-Tipperary verbindet. Wenn man sich in diesem Teil
des Landes aufhält, sollte man auch einen Ausflug in die schöne Stadt Lismore
unternehmen.